...und wie würze ich?
In meiner Kindheit herrschten in der Küche meiner Oma Salz, Petersilie und Majoran für traditionelles Essen wie Schweinebraten und Semmelknödel. In die Rindsuppe kam dann noch Luststock. Bedingt durch meine fleisch- und fettreiche Kindheit habe ich in meiner ersten Küche eine gesunde und vegetarische Kost gezaubert. Das Kräutersalz aus dem Bioladen habe ich drei Monate nach Ende der Ablauffrist halb voll weggeworfen - ich habe einfach gar nicht gewürzt.
Nach sechs Jahren spartanischer Vollwertvegetarierzeit begann meine Suppenwürfelphase. Es ist mir natürlich unglaublich peinlich aber ich empfand alle Helferlein, Basis für... Produkte und Gewürzmischungen als Schritt in der Evolution des Kochens. Wozu kompliziert, wenn es auch einfach geht? war mein Motto.
Ich habe dadurch eine derartige Aversion gegen Glutamatwürfelzeugs entwickelt, dass ich es auf 10 Meter im Essen riechen kann. Mir macht jedenfalls keiner vor, dass nur Natur in einem Essen ist, wenn es auch nur an einem Suppenwürfel vorbeigetragen wurde. Gasthausbesuche schränkten sich dadurch enorm ein, wie man sich denken kann.
Das Ende der Geschichte ist: Ich bin älter geworden und weiser, zumindest was mein Verhalten in der Küche betrifft. Noch immer kein Mittelmaß, denn dann würde ich vor Langeweile eingehen aber immerhin mehr Abwechslung und Vielfalt.
Ich salze viel und gerne mit meinem Lieblingssalz aus dem heimischen und ältesten Salzbergwerk der Erde - dem Bergkern aus Hallstadt.
Ich bin glücklicher Gartenbesitzer und natürlich wächst bei mir fast alles, nur der Koriander mag mich nicht. Mein Lieblingsgewürz aus dem Garten, dass ich auch nur frisch verwende ist der Rosmarin. Passt auch perfekt zu meiner Vorliebe für mediterrane Speisen, besonders gerne mag ich Ofenkartoffeln mit Rosmarin drauf.
Ich mahle viele Gewürze frisch und habe mir dafür eine Swing Kräuter-/Pfeffermühle bestehend aus Gusseisen besorgt, da ich weder Plastik noch gemahlene Gewürze besonders mag. Geht ganz gut und schnell aber bei größeren Mengen darf dann doch mal mein Partner ran.
Einen letzten Favoriten möchte ich noch vorstellen - Senf. Und zwar selbstgemacht. Angefangen hat alles mit einem Senf aus einem Bauernladen, der mir dann aber mal ausging. Also ab in den Gewürzladen und Körner gekauft. Seitdem versuche ich mich im Senf machen und würze gerne und viel damit.
Und nun zur Frage nach dem Gewürzregal. Ich hab schon sehr viel ausprobiert: in der Lade, diesen Gewürzzug vom Plastikparty-Riesen, Dosen und im Schrank. Zufrieden bin ich nur, wenn alles heraußen und griffbereit steht. In dieser Ecke der Küche und unter dem überstehenden Teil des Kastls stehen die Gewürze 'relativ' dunkel und ich kaufe eben nur kleine Mengen. Die Etiketten sind ganz normale bedruckbare Etiketten selbst beschriftet. Das Salz und die Mühle stehen normalerweise oben auf der Ablage.
Ich hoffe der kleine Überblick über meine Gewürze und die Verwendung in meiner Küche war interessant. Die Idee zu diesem Bericht entspringt dem Blogevent von Obers trifft Sahne, einem schönen foodblog und auch die anderen Beiträge zu diesem Event sind lesenswert.
Hallo aus Weimar und vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag zum meinem Blog Event. Toll finde ich die Beschreibung deiner verschiedenen "Würzphasen" - ich glaube so, oder so ähnlich, hat das fast jeder erlebt.